Tierische Begegnungen in Malaysia: Den majestätischen Bewohnern der Regenwälder ganz nah

Die reiche Flora und Fauna machen Malaysia zu einem herausragenden Ziel für Ökotourismus. Das Land zählt nach Angaben des World Conservation Monitoring Centre zu den 17 megadiversen Ländern weltweit und ist Heimat einer Fülle seltener Tier- und Pflanzenarten. So sind in den Regenwäldern Malaysias endemische Arten wie Nasenaffen, Malaienbären, Borneo-Zwergelefanten und viele andere beheimatet. Zahlreiche Organisationen in Malaysia haben es sich zur höchsten Priorität gemacht, diese teils seltenen Spezies zu erhalten und zu schützen. Eine Reise durch Malaysia macht es möglich, den majestätischen Bewohnern des Dschungels ganz nah zu kommen – immer mit dem gebotenen Respekt gegenüber ihrem Lebensraum.

Wildes Borneo: Tierische Vielfalt im Herz der malaysischen Wälder

Foto: Borneo Sunbear Conservation Center

Der Borneo-Sonnenbär, auch bekannt als Malaienbär, ist die kleinste Bärenart der Welt, die durchschnittlich zwischen 100 und 150 Zentimeter lang wird und ein Gewicht von etwa 30 bis 80 Kilogramm erreicht. In Malaysia erstreckt sich ihr Lebensraum über die Halbinsel sowie die Regenwälder der Bundesstaaten Sabah und Sarawak auf Borneo, wo sie sich geschickt durch die Baumwipfel bewegen. Das Borneo Sunbear Conservation Center (BSBCC) im Bundesstaat Sabah widmet sich dem Schutz und der Rehabilitation dieser gefährdeten Bärenart. Das gesamte Team arbeitet mit großer Leidenschaft daran, gerettete Bären zu pflegen und sie schließlich wieder in ihre natürliche Umgebung zurückzuführen. Dazu kommt die Förderung verschiedener Forschung- und Bildungsprogramme, um das Bewusstsein für den Schutz der Art und ihres Lebensraums zu stärken. Besucher haben hier die Möglichkeit, die Sonnenbären hautnah zu erleben, beispielsweise bei den täglichen Fütterungen.

Neben den Sonnenbären ist Malaysia ebenfalls Heimat der faszinierenden Borneo-Orang-Utans, einer der bekanntesten und am meisten gefährdeten Primatenarten der Welt. Die beeindruckenden Menschenaffen sind in den üppigen Regenwäldern Borneos beheimatet. Das Sepilok Orangutan Rehabilitation Centre in Sabah widmet sich ihrer Rettung und Rehabilitation, indem es geretteten oder verwaisten Orang-Utans eine sichere Umgebung bietet, in der sie lernen können, essenzielle Fähigkeiten wie Klettern, Nestbau und Nahrungssuche zu entwickeln. Besucher haben die einzigartige Gelegenheit, die faszinierenden Tiere bei ihrer schrittweisen Rückkehr in die Wildnis zu beobachten. Das Semenggoh Wildlife Centre in Sarawak spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Orang-Utans. Ähnlich wie in Sepilok können Besucher die Tiere dort in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und dabei helfen, das Bewusstsein für den Schutz dieser gefährdeten Art zu stärken.

Die Nasenaffen, auch als Proboscisaffen bekannt, sind die wohl ikonischsten Waldbewohner Malaysias. Keine andere Art verkörpert die beeindruckende Vielfalt der malaysischen Tierwelt so markant wie sie. Auch die Nasenaffen sind im malaysischen Teil Borneos heimisch, unter anderem im Bako Nationalpark in Sarawak oder den Kinabatangan Wetlands in Sabah. Die einzigartigen Affen sind für ihre auffälligen großen Nasen und die charakteristischen hängenden Bäuche bekannt, die bei den Männchen besonders ausgeprägt sind. Bemerkenswert ist auch ihre soziale Struktur. Nasenaffen leben in Gruppen, die hauptsächlich aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs bestehen. Ein weiteres Merkmal ist ihre spezielle Ernährungsweise. Nasenaffen sind vor allem Blätteresser, ernähren sich jedoch auch von Früchten, Samen und Insekten. Der Schutz ihrer Lebensräume ist entscheidend, um das Überleben dieser einzigartigen Primaten zu gewährleisten. Zahlreiche Organisationen, darunter die Malaysian Primatological Society und der Borneo Conservation Trust, setzen sich aktiv für den Schutz der Nasenaffen und anderer bedrohter Arten auf Borneo ein.

In den Baumwipfeln Malaysias sind nicht nur zahlreiche Primatenarten zuhause, sondern auch beeindruckende Vogelarten wie die Nashornvögel. Sie zeichnen sich durch ihre großen, kräftigen Schnäbel aus. Diese dienen der Nahrungsaufnahme und Verteidigung und können bei einigen Arten mehr als ein Drittel der Körperlänge erreichen. In Malaysia sind mehrere Nashornvogelarten beheimatet, darunter der Rhinozeros- und Schwarze Nashornvogel, die hauptsächlich die immergrünen Regenwälder, Mangrovenwälder und bewaldeten Gebiete bewohnen. Der Royal Belum State Park in Perak beherbergt alle zehn Nashornvogelarten, die in den malaysischen Wäldern zu finden sind und ist damit eine Top-Destination für Vogelbeobachtungen. Besonders bedeutsam sind die Vögel für den Bundesstaat Sarawak, da der Nashornvogel das Wappentier des Staates ist. Nashornvögel spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, indem sie große Früchte fressen und so zur Verbreitung von Samen im Wald beitragen. Naturschutzorganisationen wie die Malaysian Nature Society setzen sich aktiv für den Schutz und die Erhaltung der Nashornvögel und ihrer Lebensräume ein, um die Biodiversität Malaysias zu bewahren und das Gleichgewicht in den Ökosystemen zu erhalten.

Am Boden des Dschungels warten einige der größten Waldbewohner Malaysias darauf, entdeckt zu werden. Der Borneo-Zwergelefant, eine Unterart des Asiatischen Elefanten, findet sein Zuhause in den dichten Wäldern des östlichen Sabah. Mit etwas Glück können diese im Tabin Wildlife Reserve bewundert werden, wenn sie zum Flussufer kommen, um zu trinken und zu baden. Auffällig sind dabei ihre kleinen Ohren und die leicht gewölbte Rückenlinie. Im Vergleich zu ihren Festland-Verwandten sind die Borneo-Zwergelefanten mit weniger als 2,5 Metern Höhe wesentlich kleiner. Die bemerkenswerte Intelligenz der Spezies zeigt sich in der beeindruckenden Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb ihrer Herden, die von erfahrenen Weibchen geleitet werden. In Malaysia setzen sich verschiedene Schutzprogramme und Reservate aktiv für den Erhalt der stark bedrohten Borneo-Zwergelefanten ein. Beispiele hierfür sind das Tabin Wildlife Reserve und das Krau Wildlife Reserve im Bundesstaat Pahang, das größte Naturschutzgebiet auf der malaysischen Halbinsel.

Auf den Spuren der Malaysischen Tiger auf der Halbinsel

Royal Belum State Park, Perak

Im südlichen Teil der Halbinsel beheimatet, beeindruckt einer der majestätischsten tierischen Bewohner des Landes: der Malaysische Tiger. Die Tigerunterart zeichnet sich durch eine Länge von zwei bis drei Metern, ein Gewicht von bis zu 190 Kilogramm und ein charakteristisches rötliches Fell aus. Der Taman Negara Nationalpark in Pahang, der den 130 Millionen Jahre alten gleichnamigen Regenwald beherbergt, ist ein bedeutender Lebensraum für diese imposanten Raubkatzen. Auch im Royal Belum State Park in Perak sind die gewaltigen Großkatzen zuhause. Malaysia gehört zu den 10 Ländern weltweit mit eigener Tigerpopulation, weshalb der Einsatz für den Artenschutz der als stark gefährdet geltenden Raubkatzen besonders groß ist. Die Malaysian Conservation Alliance for Tigers spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume durch Forschung, Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit Regierungen zur Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Ebenso setzt das Department of Wildlife and National Parks of Peninsular Malaysia (PERHILITAN) wichtige Schutzmaßnahmen für den malaysischen Tiger um.

Daneben setzen sich zahlreiche weitere Organisationen in Malaysia für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Weitere Informationen unter: https://www.malaysia.travel/

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